Vom Kopf auf die Füße

Ich war wie viele andere auf der Suche und hielt den Weg für das Ziel. Ich stellte viele Werte in Frage, sehnte mich nach leidenschaftlichem Erleben in Abenteuer, Sport, Reisen und Kunst, wollte aber auch nicht gebunden sein und kalkulierte das Scheitern mit ein. Das alles gab mir ein Gefühl des Heldenhaften, aber auch gleichzeitig das Gefühl, etwas zu verpassen. Ich fühlte mich dem bloßen Materialismus vieler Menschen unserer Zeit überlegen, denn ich beschäftigte mich ja mit geistigen Dingen wie Kunst und Literatur. Und das alles hinter der Maske eines gesicherten, bürgerlichen Lebens und zugestandenermaßen im Schutze einer glücklichen Familie.
Auch GOTT war nicht ganz vergessen. Ich hielt ihn mir als Sicherheit in Reserve. Ich merkte dabei nicht, daß die Gier nach Leben ein Faß ohne Boden ist. Das Zusammenleben mit Kollegen und in der Familie wurde schwieriger. Im Beruf gab es Zeiten der Resignation. Ich bekam Angst, ob wir, meine Frau und ich, uns im Alter noch etwas zu sagen hätten. Ich zog mich in vielen Lebensbereichen innerlich zurück, gerade auch in einer Zeit, in der ich eine Form der fernöstlichen Meditation betrieb. Ich suchte Erfüllung und Anerkennung in Theater- und Musikaktivitäten. Ein guter Christ glaubte ich zu sein, wenn ich "fortschrittlich" dachte und an der Kirche herummeckerte. Das mal hämische, mal klatschhafte Gerede unter und über meine Kollegen und Bekannte gehörte zur Würze des Alltags.
Mit diesem dicken Sack war ich beladen, als JESUS mir zum wiederholten Mal im Leben entgegentrat. Als vieles auf der Kippe stand, auch unsere Ehe, fuhr ich zur Tagung eines missionarischen Arbeitskreises. Dort erfuhr ich, wer JESUS wirklich ist: nicht der Notnagel, sondern mein Schicksal. Ich erkannte, daß, ich vor Ihm nicht bestehen konnte und machte eine geistlich-seelische Sperrmüllaktion. Ich bekannte GOTT in einer Lebensbeichte meine Schuld. Das ging nicht ohne Tränen. Das Heldenhafte war dahin und ich mußte lernen, was Demut wirklich heißt. Ich lud den Sack bei JESUS CHRISTUS ab, diesmal mit der Absicht, ihn nicht wieder zu schultern. Das war vor 10 Jahren. Von nun an legte ich seine Maßstäbe an mein Leben, dachte neu über seine Gebote nach und erfuhr, daß sie nicht Einschränkung, sondern Befreiung und Lebenshilfe bedeuten. Heiligkeit kam in mein Leben. Ich drehte mich nicht mehr um mich selbst. Der Blick von mir und den Menschen weg auf JESUS, den Gekreuzigten, brachte eine unbeschreibliche Befreiung. Freude und Ruhe kehrten zurück.
Von den vielen Veränderungen im Alltag möchte ich stellvertretend die vielleicht schönste nennen: Unsere Ehe ist nach 20 Jahren durch JESUS CHRISTUS von Grund auf neu geworden zu einer Zeit, wo in unserem Umfeld viele Beziehungen zerbrachen. Ein Wunder?
Inzwischen sind es 30 Jahre, und der Gesprächsstoff geht uns nicht aus, weil es spannend und nie langweilig ist mit JESUS, dem Sohn GOTTES, zu leben.


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