Pavillon der Hoffnung

Ich hatte wohl irgendwie gehofft, daß ich aus der Kirche herausgetreten, ein silberner Sternenregen auf mich hinabkommen und das Leben plötzlich wieder schön sein würde. Pustekuchen!
Ich verließ die Kirche und fühlte mich plötzlich bloß gestellt und allein gelassen. Naja, habe ich gedacht, was bist du auch blöd und betest zu einem Wesen, das es wahrscheinlich gar nicht gibt.
Und doch: Zwei Tage später kniete ich wieder in dem riesigen, dunklen Münster. Und, wie nicht anders erwartet gab es auch dieses Mal keinen Sternenregen sondern nur echten Regen. Aber trotz aller Enttäuschung wurde mir auf einmal klar: Mary, es gibt keine andere Chance mehr. Entweder dieser merkwürdige Gott existiert und hilft dir, oder Er tut es nicht und dann springst du vor den Zug...
Zwei Tage später kam meine Mutter mit einem Stapel Prospekten nach Hause und veründete lauthals: Leute, am 1.8. fahren wir auf die Expo. Sucht euch schon mal ein paar Pavillons aus, in die ihr rein wollt...
Ich freute mich auf die Expo auch wenn ich nicht wußte, warum. Ich schnappte mir also den nächsten Katalog und blätterte ihn langsam durch.
"Pavillon der Hoffnung" an diesen 3 Worten blieb mein Blick kleben und ich wußte einfach: In den Pavillon mußte ich rein. Egal was sich hinter diesem Namen verbarg. Ich mußte einfach dieses Gebäude kennenlernen.
Je mehr ich über den Pavillon der Hoffnung las, desto sympathischer wurde er für mich. Schließlich war er das Wahrzeichen der EXPO und dazu noch in Walform gebaut.
Als ich endlich am 1.8. auf dem Hannoveraner Messegelände stand, ließ ich mich wider meinen Willen von meinen Eltern in die diversesten Hallen und Pavillons zerren. Irgendwann hielt ich es allerdings nicht mehr aus und ich verabschiedete mich von meiner Familie bis zum Abend.
Nachdem ich nach einigem Suchen endlich den großen, blauen, gläsernen Wal erreichte, wurde ich erst einmal von meinen Erwartungen herb enttäuscht: Wie konnte, bitteschön, ein Pavillon vor dem man nicht einmal Schlange stehen mußte etwas besonderes sein????!!!
Auch der Film, in den ich wenig später geschleust wurde, behagte mir nicht besonders. Eigentlich wollte ich den Pavillon of hope schon wieder verlassen, aber um den Ausgang zu finden, hätte ich wieder durch den kompletten Wal laufen müssen und das wäre dann ja Zeitverschwendung gewesen; ein bißchen Anschauen mußte schon drin sein. Kaum, daß ich oben auf der Exhibition angekommen war, wurde mir schon ein Blatt in die Hand gedrückt mit der Bitte darauf meine Hoffnungen zu schreiben. Das Blatt käme später auf den Baum der Hoffnung.
Der Baum der Hoffnung war ein stählerner "Baum", in dessen Stamm Chatterminals eingebaut waren, bei denen man (nur) im Pavillon eigenen Chat chatten konnte. Das nutzte ich dann auch gleich voll und ganz aus mit der Frage: Was haltet ihr eigentlich von Selbstmord??? Es dauerte auch gar nicht sehr lange bis die anderen Chatter aus mir meine Suizidvorhaben rausgequetscht hatten und alle auf einmal auf mich einredeten. Mir machte es Spaß zuzusehen, wie sie alle diskutierten und war leicht traurig als ich mit einem Blick auf die Uhr feststellte, daß ich schon wieder weg müßte.
In dem Moment kam eine Frau auf mich zu, die an einem anderen Chatterminal das Gespräch verfolgt hatte und fragte mich doch glatt, ob ich nicht mit ihr beten wolle. Mich hat die Tatsache, daß es einen Menschen gab, der wirklich und wahrhaftig für mich beten wollte, so aus den Socken gehauen, daß ich prompt zusagte. Nach dem darauf folgenden Gebet war ich sooooooo froh und auf einmal frei, daß ich mich ein für alle mal und ohne Kompromiß entschloß, Jesus mein Leben zu geben.
Und ich muß sagen: Es war eines der wenigen Dinge, die ich NIE zu tun bereut habe!!!!!!!!!
Ich kann nur sagen: Jesus verpflichtet nicht, sondern er macht frei.
Und die Bibel ist kein Buch voller Befehle und Zwänge, sondern ein Buch gefüllt mit Ratschlägen und Lebenshilfen!!!!!
Mary


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