Gott fährt Motorrad

...oder warum sonst hat Er, wenn ich unterwegs bin immer alles im Griff?
Vor geraumer Zeit an einem schönen sonnigen Sommermorgen setzte ich mich kurzerhand auf meine damals "1000er Yamaha" um mir beim nur einige 100 Meter entfernten Bäcker Brötchen zu holen. Ohne mir großartige Gedanken zu machen, verzichtete ich auf sichere Kleidung und so fuhr ich mit Jeans, T-shirt und Jet-Helm. Mit der Brötchentüte am Handgelenk schlich ich hinter 2 Pkw's über die Dorfstraße RichtungÊ Heimat. Die Pkw's fuhren höchstens 30 und ich verlor fast das Gleichgewicht.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, daß mir kein Fahrzeug entgegen kam setzte ich den Blinker nach links und überholte die Schleichkolonne.
Das hinterste Auto hatte ich bereits passiert, auf der Höhe des ersten Fahrzeugs angekommen, setzte dieses den Blinker nach links und bog im gleichen Moment ab.
Schade eigentlich, denn ich hatte im 3. Gang bei ca. 50 Km/h weder die Chance noch vorbeizuziehen, noch zu bremsen. Ich befand mich in Bruchteilen von Sekunden in einer aussichtslos scheinenden Situation.
Ich checkte das Umfeld und wollte mich gerade zwischen Mauer oder Vorgarten entscheiden als ich mir sagte: NEIN, dieses Auto wird Dich nicht zum Sturz bringen. Keine Ahnung woher ich diesen Glauben nahm.
Ich riß sofort mein rechtes Bein bis unter den Lenker hoch und in dem Moment erfaßte das Auto auch schon mein Motorrad mit dem linken Kotflügel an meiner vorverlegten Fußrastenanlage, also genau da, wo mein Fuß sich gerade zuvor noch befand. Wie ich mir es vorgenommen hatte, änderte sich mein Kurs trotz des seitlichen Aufpralls nicht um ein Grad. Ich fuhr schnurgerade entlang der Bordsteinkante, ohne sie auch nur zu berühren.
Bei der Kollision wurde meine rechte Fahrzeugseite bis ans Ende der Auspuffanlage lädiert. Auch die offenliegende Batterie zerbrach und die Säure spritzte über das ganze Motorrad. Einen guten Schluck bekam ich auch auf die Jeans, was ich aber erst etwa 1 1/2 Stunden später zuhause merkte, als ich ein riesiges Loch in der Hose bemerkte. Den Stoff konnte man wie Flocken zerreißen. Jetzt kommt auch schon das nächste Wunder: Ich hatte keinerlei Hautverletzungen durch die Säure davongetragen. Welcher Wissenschaftler hat hierfür eine Erklärung?
Solche Leute soll's ja geben. Für mich ist das alles nur Gnade Gottes. Zum guten Schluß bekam ich ein Jahr nach dem Unfall noch vor Gericht in allen Punkten 100%ig Recht. Das war dann noch das Beste zum Schluß!
Thomas Layher


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